Dienstag, 21. August 2012

2008 - VI

Un Angelo
Ein Mensch ist traurig,
den ich mag.
Eine Liebe zweifelt,
darf nicht sein.
Gib' mir die Energie
zu schützen
und die Strategie
zu sehen,
damit sie nicht zerbricht,
die Einsicht,
los zu lassen und
gewinnen:
erst dann kann das Spiel
beginnen.

2009 - III

Verliebt in Berlin?

War ich verliebt in Berlin?
Habe ich nur laut geschrien?
Fände ich in Osnabrück
Vielleicht das ganz große Glück?
Ich weiß es nicht,
wer kann es wissen?
Was man nicht kennt,
kann man nicht missen.
Schön wäre es in Pots-
oder auch in Amsterdam.

Montag, 20. August 2012

2008 - V

Der Liebe Wege

Meine Melancholie ist nichts
als eine Lüge.
Ich trinke meine Ideen vor mir her.
Ich verrate meine Liebe,
es ist so bequem.
Ich gehe,
weil ich stark sein will.
Ich bin's nicht,
aber das wird noch.
Did not want
to offend you,
just to say: ILY.
Did not want
to hurt you,
just to express
what I feel,
it is meanless
to say and will stay.
Was Leiden schafft
ist Leidenschaft.
Teile mein Herz
in Teilchen
so schwerelos und frei..
Es is' wirklich net zu fasse,
ei der Bub, er kann's net lasse.
Er muss immer wider schreibe
von Liebe und dem ganzen Treibe.
Damit des Gedicht sein Ende find':
entreisst ihm den Stift, ganz geschwind!

Sonntag, 19. August 2012

2008 - IV

Neu Fahrland - Far away

Der Kirchberg
und die Seen pur,
die Wälder
prägen die Natur.
Wer wandert
über Brücken ein,
der findet
Wege, Lampenschein.
Steg am See
mit Tanz und Wonne,
Lichterglanz,
Gesang und Sonne,
Far away,
so weit zu fahren
nach Fahrland:
far away, so far too long.



Samstag, 18. August 2012

2008 - III

Sommerzeit
Ganz im Gegensatz zu dem Bild in den Medien ist der Mensch doch noch immer schwach und leistet bei
weitem nicht soviel wie vermittelt. Die medien zelebrieren Sieger:
Superstars und Models, die am Ende nichts weiter sein werden als ein Teil dieser Sinnestäuschungsmaschine.
Dabei leistet der Mensch durchaus viel, wenn er genügend Zeit hat.
Aber da Zeit Geld ist, das niemand hat, muss er eben pfuschen. Man nennt so etwas, Prioritäten setzen.
Wenn es eine Priorität gibt, dann ist es wohl die, nicht auf ein Leben danach zu hoffen.
Das Leben ist eine einmalige Chance, die nur dann wahr genommen werden kann, wenn jeder seine
ihm gegebenen Möglichkeiten nutzt. Ganz offensichtlich sind die Erkenntnismöglichkeiten des Menschen
auf das Hier und Jetzt begrenzt. Wer mehr erkennen will als das Offensichtliche, wird daraus keinen
Nutzen ziehen, es sei denn indirekt.
Es gibt schöne Planspiele von der Hölle und vom Paradies. Doch dazu ist der Mensch nicht da.
Das Erkennen der Materie, die Eindrücke, das Gefühl, das ist es. Das bleibt, auch wenn
das Individuum davon nichts hat.
Finde alles, nur nicht deinen Style. Sonst gibt es Tränen im Bild.

Freitag, 17. August 2012

2008 - II

Spiel
Wortspiele winden
sich wiederholt wartend weiter,
jeder Satz ein Hit
mit wenigen Besuchern,
so lange bis sie
ihr Ziel erreichen und
das Original
bedeutungslos verwandeln
in Ortografie,
die schlecht verstanden genügt.

Donnerstag, 16. August 2012

2008 - I

Menuwahl
Die Gulaschstücke sahen mich an, aber sie riefen nicht: iss' mich, sondern eher:
warum gehst Du nicht einen gepflegten Hamburger essen und lässt uns in Ruhe vergammeln? Von Soße überschüttet, deren Herkunft mir völlig unbekannt war, stimmten sie mich depressiv. Ich musste weg hier von diesem GAST-Essen und anderen Leckereien, schnell raus bevor sich so etwas wie Lebergeschnetzeltes auf meinem Teller breit machen würde, möglicherweise mit einem großen Haufen Nudeln und völlig zerkochten Gemüseresten.
Vorbei am Dressing geschädigten Salaten und nicht im Preis enthaltenen Desserts sowie "Junger Mann" - rufendem Kassenpersonal, das zuweilen jungen Frauen kostenlose Zugaben zu billigt, und heraus aus der freien Menüwahl. Sollte ich es wagen, mir an einem Bratwurststand ein verbranntes Exemplar auf die Glasplatte legen zu lassen und dazu ein zu lange gebranntes Brötchen probieren? Oder wähle ich lieber ein frisch zu bereitetes Fischbrötchen, vom Mitarbeitern, die anerkannter Maßen in hygienischen Dingen geschult wurden und daher statt Handschuhe zu tragen, sich regelmäßig die Hände mit einer desinfizierenden Lotion waschen? Oder lasse ich mir liebevoll in einer Filiale einer Fast-Food-Kette ein paar Pommes auf das Papier legen , wo auch mein Wechselgeld schon ist
Nein. Ich beobachte lieber die backenden Minijobblerinnen, schlendere an einer großen Glutamatschleuder namens Asia Imbiss vorbei und stelle mir vor wie mir alternativ ein Fleischkäsebrötchen vom Metzger, eingehüllt von schleimigen Essigketchup mit lauter hochgestellten Zahlen meine Speiseröhre herunter gleitet, in meinem Magen ein wohliges Entsetzen auslöst, das in stundenlangem Nachgeschmack vor sich hin durstet. Als Nachtisch käme ein leckerer frisch aufgebackener Schoko-Muffin in Betracht, von dem mir spätestens nach zwei Stunden herrlich schlecht wird und dessen Verzehr mit einem ähnlichen Durchfall belohnt wird, wie ich ihn von einer braunen Spaghetti Bolognese auch gern bekommen würde. So kehrte ich in die Isolation meines gewöhnlichen Büroalltags zurück, unter Verzicht auf alten Kuchen und zu lange gelagerte Negerküsse, und gab mich dem Genuss von biologisch angebauten grünen Tee hin in der Gewissheit, dass das hastig verschlungene Lakritz auch gut gegen den Magen sein würde.