Samstag, 21. Dezember 2013

I am

into things, working it out, leaving no doubt and keeping me away form where I wanna be.
Busy using my local devices I am not sure of paying prices.
Listening to words and what they say, seeing the prayers sailing away.
No mind for the presence, the future won't wait.

Freitag, 20. Dezember 2013

Ringgeist - Deutschland wird kinderfreundlich!

Staunend lese ich, worüber ich mich früher aufgeregt habe. Am 4.10.2006 war es mal wieder eine Fernsehsendung, in der sich einige Protagonisten wider einmal sehr pauschal zu Fragen der ureigensten individuellen Lebensplanung äußerten. Mehr noch als heute wurde auch an der Wiederaufbau-Legende gestrickt. Wollte man sich heute über derartige Sendungen noch echauffieren, so würde man seines Lebens nicht mehr froh. Die allgemeine Konsumhaltung, und auch meine, hat sich eben geändert.

Eine sehr vergnügliche Runde gab es letztens in der NDR Talk Show zu beobachten.
Man diskutierte entspannt über das Thema „Kinderkriegen“. Vor allem Professor „Generalissimus“ Bodo Kirchhof setzt ja eindeutig auf die Wachstumskarte. Woher das Wirtschaftswachstum kommen soll, erläutert er freilich nicht.
Dann hatten wir da noch Ursula Monn, Schauspielerin ihres Zeichens, die gern Ratschläge erteilt nach eigenem Bekennen. Was man allerdings zum Thema zu hören bekam, war für das deutsche Fernsehen schon interessant. Die Frauen kommen heutzutage zu spät ihre Kinder, überlegen zulange und suchen den idealen Partner, den es sowieso nicht gibt. Früher hätte sich das keiner gefragt, ob er Kinder in die Welt setzen soll. Professor Kirchhof brachte hier das Beispiel seiner Eltern, die 1943 nicht nach dem Risiko fragten. Damit wurden die Einwände wegen der finanziellen Unsicherheit gleich beiseite gewischt. Frischwärts ging es in dieser Runde zu und erstaunlich. Die versammelte Runde nahm an, was geboten wurde, lediglich der Kabarettist Kreißler wagte sich zu sagen, dass er die Werbung heutzutage wegen ihrer Inhalte furchtbar und gefährlich fände.
Es ist schon erstaunlich, wie Prominente jedweder Couleur den Bezug zur realen Welt verlieren. Es ist zwar schön, dass man heutzutage mit Talkgästen freundlich umgeht und sie nicht fertig macht wie früher zu Zeiten Herrn Schneiders. Aber ein Brandauer täte hier gut, um diesen verlogenen Positivismus zu entlarven.
Früher wurden Kinder geboren, weil es einfach passierte, die Verhütung war kein Thema.
Allgemein jedoch bekamen die Frauen ihre Kinder nicht so früh, es war durchaus so, dass Frauen vor dem Krieg die Kinder in den Dreißigern bekamen. Erst die 68er demonstrierten, dass es auch früher geht. Und noch ein Märchen sei erwähnt: die im Gegensatz zu heutigen Generationen so aufbauwilligen Alten. Mussten sie nicht aufbauen, weil sie vorher „Heil Hitler“ gerufen hatten? Diese unerträgliche Selbstbeweihräucherung der Älteren sollte mal durchleuchtet werden. Wer, außer den Islamisten kommt denn dazu, Scheich Nasrallah im Libanon als Wohltäter zu bezeichnen. Hat er nicht die Zerstörung des Landes vorher in Kauf genommen?
Ganz offensichtlich ist die Qualität der Argumente heutzutage den Moderatoren keine Nachfrage mehr wert. Die Qualität einer Existenz interessiert ja auch nicht mehr, nur noch die Quantität. Wir haben zum Glück heute „noch“ die Zeit und die Möglichkeit nach Lebensqualität und Sinn zu fragen.
Wenn das keine Rolle mehr spielt, dann könnte man die Frauen dazu verpflichten, bis zu einem gewissen Alter eine bestimmte Anzahl Kinder von egal wem zu kriegen  Für die Männer gilt dann der Zeugungszwang. Das Wort „Mutterkreuz“ erhält so endlich eine neue Bedeutung. Die großen Pauschalierer hatten wir schon.

Donnerstag, 19. Dezember 2013

Little Helper

Es ist dunkel, ich sehe Figuren. Wie kleine Äffchen klettern sie herum, springen mir ins Gesicht. Sooft ich sie beiseite wische oder mit einem Faustschlag mir dem Weg frei mache, den weißen Totenköpfchen entkomme ich nicht. Sobald ich konzentriert daran denke, materialisieren sie sich direkt vor meiner Nase. Nehmen Gestalt und Bewegung an, scheinen nichts anderes im Sinn zu haben, als mich zu ärgern.
Ich muss entspannen, denn nach jedem gewonnenen Level kommt ein neuer. Daran habe ich nicht gedacht,
es ist wieder dunkel und mein Arm schmerzt.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Ringgeist - Für Denselbigen

Am 28.9.2006 verspürte ich den Drang, mich mit dem zu beschäftigen, was viele offensichtlich für sehr Veröffentlichungswert halten:  das Hinterteil. Aus den Anfangszeiten der digitalen Fotoarchive stammt sicher das seltsamen Zensurgebahren des nun schon nicht mehr existierenden Onlineproviders Arcor.
Es zeigt aber auch die ganze Problematik des an sich offenen Internet.

Die Form eines menschlichen Hinterteils, egal welchen Geschlechts, dürfte nun bekannt sein. Trotzdem ist es ein alt bekanntes und immer wieder beliebtes Motiv, zu sehen u.a. auch in den Fotoalben vieler
Internetnutzer.
Bei Arcor gibt es dazu noch die Gelegenheit, in einem Fotografenprofil  sinnige Texte zu verfassen, die etwa so originell sind wie: „Frauen und Paare dürfen gern schreiben, Männer zwecklos.“  oder „Habe schon ein Prachtstück zuhause“ oder „Nette Sie oder Paar gesucht“.
Die sind also die Legenden zu kleinen Amateurmeisterwerke oder Abgekupfertem aus dem Netz.
Eine kleine Kontaktbörse für zu kurz gekommene Männer, dagegen hat Arcor nichts.
Man sollte sich allerdings nicht des Stilmittels der Ironie bedienen und etwas nur auf den ersten Blick wirklich Blödes (Ironie!) in sein Fotografenprofil schreiben. Oder es bei den Fotos bei Andeutungen belassen.
Dann reagiert der Zensor im Namen der aufgeregten Kundschaft und sperrt entweder den ganzen Account oder die Funktionalität des Fotoalbums ohne Nachricht und ohne Angabe von Gründen.
Wenn man schon den Usern Gelegenheit gibt, zu präsentieren, was sie meinen, präsentieren zu müssen, dann sollte man konsequent nur dann einschreiten, wenn gegen zuvor klar definierte Regeln verstoßen wird.
Wenn eben mehr gezeigt wird als an jedem Freibad zu sehen ist oder Texte in die Verbalpornographie abgleiten. So wie jetzt praktiziert, ist das Angebot von Arcor nicht seriös, sondern für den Arsch.

Montag, 16. Dezember 2013

Ein Tag

Der Tag neigt sich dem Ende entgegen. Ich öffne die Tür zum Friedhof und gehe wie immer zu demselben Grab. Auf vielen Grabstätten brennen Grablichter. Die Abenddämmerung wird bald vorbei sein.
Es ist ruhig und ich bin der einzige Besucher. Zwei neue Gräber werden bald entstehen. Die Stellen sind bereits durch Styroporplatten mit aufgelegten Steinen gekennzeichnet.
Gestorben wird auch kurz vor Weihnachten.
Ich schließe die Laterne, nachdem ich mein Licht angezündet habe. Einen Moment noch begleitet mich die friedliche Abendstimmung zum Tor. So schlimm, denke ich mir, kann das alles gar nicht sein.
Meine Eltern hätten es nicht gewollt.