Freitag, 4. Oktober 2013

Ringgeist - Denke ich an Frankfurt in der Nacht!

Am 9.2.2005 beschäftigte ich mich ausnahmsweise mal mit der Stadt, in der ich arbeite. Viele denken anscheinend nicht über diese Stadt nach, sie verdienen dort nur ihr Geld oder bekommen, was es woanders nicht gibt.

Nun sollen die Busse und Bahnen in der Stadtfarbe rot-weiß  gestrichen werden.
Dabei wurde vergessen, dass bis jetzt noch die Farbe der Siebziger (ein hässliches Orange) auf manchen Bahnen prangt. Das zwischenzeitliche Türkis hat sich immer noch nicht durchsetzen können.
Es ist wie so oft: pompöse englischsprachige Ansagen in den Bahnen, dass einem Trommelfell dröhnt, aber der Fahrplan wird schon bei der ersten Schneeflocke oder am Montag nicht eingehalten.
Frankfurt will zum Himmel und vergisst die Bemühungen des Vortags: nach dem Motto: was kümmert mich mein dummes Geschwätz von gestern.
Das ist menschlich, wenn es nur nicht so nerven würde.

Mittwoch, 2. Oktober 2013

Ringgeist - Die letzten Tage

Vor Kurzem verstarb der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki und der Film über sein Leben lief auf mehreren Sendern. Mein Beitrag vom 6.2.2005 passt sozusagen ins Bild. Er erreichte eine absolute Top-Platzierung mit 604 Zugriffen und somit Platz 2 der meist gelesenen Beiträge.

Das sind sie alle Jahre wieder, die Fotos der umgebrachten Menschen, darunter Frauen und Kinder während ihrer letzten Augenblicke vor der Gaskammer, sie ziehen in endlosen Reihen an uns vorbei. Man möchte sie alle einzeln aus der Geschichte herausholen, ihnen eine neue Chance geben, ihr so jäh vor dem Ende stehendes Leben weiter zu leben und sich für die erlittene Schmach entschuldigen. Die Opfer, sie sehen uns an, ob verzweifelt oder in kindlicher Naivität, sie mahnen uns und mussten ihr Leben geben. Sie sind die Sieger und die Verlierer sind ihre Mörder. Deutschland wurde besiegt und nicht befreit.
Frei wird dieses Land nie sein, auch nicht durch Arbeit, frei niemals von der Erinnerung, die so mühsam verdrängt wird. Wir sollten den Menschen ein ehrendes Andenken bewahren, sie schützen uns vor dem Untergang.