Mittwoch, 12. März 2014

Nuhr mehr Kabarett

Kabarettisten haben es heute nicht einfach. Konnte man früher immer gegen eine politische Seite agieren, so hat die Verwischung der parteipolitischen Ausrichtungen nun dazu beigetragen, dass sich der deutsche Kabarettist nicht mehr aus kennt. Hilflos wirkt das Bekenntnis, dass unsere Kanzlerin gar nicht regiert.Was aber nicht heißt, dass ihre Politik keine Folgen hat, auch wenn es gar nicht ihre ist.
Das Kabarett muss sich nun neu orientieren. Da bleibt die Lebensberatung oder das Moralaposteltum übrig.
Beides kommt recht fad daher. Wenn Dieter Nuhr z.B. den armen Markus Lanz oder den noch ärmeren Uli Hoeneß vor publizistischen Todesstrafen schützen will, so hat diese säuselnde Mär kaum noch einen Überraschungseffekt. Er hat sich längst zuvor bei Twitter entsprechend geoutet. "Die Anstalt" dagegen kommt zu dem Schluss, dass der böse Gerd Schröder seinem Freund Maschmeyer zuliebe die gesetzliche Altersrente gekürzt hat, um die die Vermarktung der Riester-Rente erst zu ermöglichen.
Das mag alles sein, ändert aber nichts daran, dass viele Arbeitnehmer gezwungen sein werden, privat für ihr Alter vorzusorgen. Neu ist auch nicht, dass die SPD zum Machterhalt stets alles tut und damit wesentlich gefährlicher für den sogenannten "kleinen Mann" ist als die CDU. Der Wähler hat das schon lange erkannt und Quittungen ausgestellt, die leider nicht verstanden werden.
Das Kabarett ist also ängst überholt worden und nimmt den Charakter einer Stammtischrunde ein, die das noch einmal wieder käut, was alle schon vorher wussten. Zudem ist man sich in der Beurteilung der Lage auf der Halbinsel Krim und dem Vorgehen Putins recht wenig einig.
Während Dieter Nuhr Verständnis für Putin aufbringt und den Westen verurteilt, vergleicht "Die Anstalt" Putin mit Hitler. Nun ja, Stammtischniveau eben. Wenn man nicht Genaues weiß, dann hält man besser die Klappe. Und wenn man eben nichts ändern kann, dann interessiert es Einen auch irgend wann nicht mehr.
So denkt ja auch der Nichtwähler abseits jeder auch gern thematisierten Frau/Mann-Thematik.

Dienstag, 11. März 2014

Ringgeist - Amoklauf

Der Amoklauf von Winnenden ließ auch mich am 12.3.2009 ein bisschen rot sehen. Scheinheilige Betroffenheitsrhetorik ist nicht so wirklich mein Ding. Es ließ sich sicher viel Unheil vermeiden, wenn Menschen allgemein ihre Mitmenschen nach menschlichen Kriterien beurteilen und behandeln würden.
Aber wo leben wir denn?

Nun wächst sie wieder, die Schar der geistigen Amokläufer. Die Medien sorgen dafür, dass der Wunsch nach Anerkennung posthum jedem realen Amokläufer zuteil wird. Er wird mit Namen und Bild genannt und gezeigt und zusätzlich wird eine Verbindung zu vorangegangenen Amokläufen hergestellt. Wieder und wieder die gleichen Bilder, das ist genau das, was so ein Amokläufer will. Also Kamera ran an die Opfer und Betroffenen, (zwischen drin taucht mal der lächelnde Kai Pflaume auf und wirbt für mehr Liebe) und vor allem keine Sondersendung vergessen. Die BILD-Zeitung wird berichten, wer, wie, wo und wann erschossen wurde. Keine Spur von Diskretion oder Achtung der Menschenwürde gar..
Die Frage nach dem „Warum?“ wird obligatorisch gestellt, gleichzeitig heißt es, der Täter sei vorher unauffällig gewesen (auf deutsch: kein Mensch hat sich für ihn interessiert). Wer es glaubt, der wird selig.
Der Ruf nach schärferen Gesetzen wird laut, dabei gibt es nur ein Gesetz: was geschehen kann, das wird auch geschehen. Die Medien sind doch der Vorläufer für jegliche Unmöglichkeit. Wer schützt uns eigentlich davor?

Montag, 10. März 2014

Nix bye bye, click & buy!

Ein Wunder ist geschehen, Arcor hat sich gemeldet. Es gibt ihn also doch noch, den Provider.
Nachdem das Löschen meines Email-Accounts zwangsläufig die Folge gehabt hätte, dass meine
Homepage vom Netz verschwindet, in deren Angebot ich ja nun auch zwei von mir selbst erfasste Kolberger Adressbücher aufgenommen hatte, musste ich zurück zucken.
Mir fehlt die Lust, dass alles wieder neu woanders aufzubauen.
Die freundliche Dame vom Kundenservice rief sogar ein zweites Mal an, um mir die Rücknahme meiner Kündigung zu bestätigen. Soweit so gut, nun dachte ich, ich könne das Feature "Homepagestatistiken" nutzen und würde dafür sogar Geld bezahlen wollen. Leider steht diese Funktion aber derzeit nicht zur Verfügung wg. der Umstellung auf SSL. Dafür habe ich nun "Click & Buy" an der Backe.
Die Geschichte scheint unendlich zu werden.