Frank Zappa ist gestorben. Mein Vater ein einsamer Mann. Er experimentiert mit der Pocketkamera herum, um seinen Weihnachtsbaum aufzunehmen. –
Dienstag, 5. Juli 2011
Montag, 4. Juli 2011
1993 - III
Heute Nacht gingen die Dinos durch die Stadt. Ich sah sie auf den Dächern wie kleine Geckos. Die Erde bebte unter den Hammerschlägen. Die Leute waren in Aufregung und wussten nicht wohin. Ich überlegte in irgendeinen Keller zu gehen. Schon bogen sind Wände und rollten sich Räume auf. Ich kam in ein größeres Haus und drängte mich an alten Damen vorbei. Im Keller ein großes Schwimmbad mit Kronleuchtern. Dann erwachte ich um vier Uhr morgens auf und wusste nicht, ob die Dinos noch kommen oder nicht. –
Sonntag, 3. Juli 2011
1993 - II
Ein Mädchen setzt sich mir gegenüber auf die Sitzbank in der U-Bahn. Sie hat blaue Augen, ist groß und langhaarig, dunkelblond. Neben ihr am Fenster eine kurzhaarige Rotgefärbte mit Einheitsgesicht. Das Mädchen trägt eine Lederjacke mit „USA“-Aufschrift am Ärmel und schaut bei der Haltestelle auf ein Plakat an der Wand. Die Kurzhaarige guckt hinterher. Ich muss unwillkürlich ein Grinsen unterdrücken. Das Mädchen will lachen. Die Kurzhaarige ist verwirrt. Die ganze Zeit bis zur nächsten Station können wir, das Mädchen und ich, uns das lachen nicht verkneifen, indem wir verhalten grinsen. Sie zieht die Mundwinkel nach oben, ich schaue verlegen umher aus Angst, jeden Moment loszuprusten. Eine ältere Frau zwingt uns, unsere Beine seitwärts zu stellen. Sie bleibt unsicher stehen, sortiert Schirm und Taschen. Wir brechen in ein inneres Gelächter aus, die Frau erwidert es unwissend und nimmt endlich neben mir am Fenster Platz. Als wir an der U-Bahn-Station halten, wiederholt sich die Szene mit dem Plakat, sodass das Mädchen und ich uns wieder neu verkneifen müssen. Die kurzhaarige Rote ist wieder konsterniert und bleibt maskiert.
Ich schaue das Mädchen an, will irgendetwas sagen, wie: lustig, was?
In Kalbach steigt sie auch aus. Ich sehe ihre schlanke Gestalt von hinten.
Samstag, 2. Juli 2011
1993 - I
Einmal sah ich etwas Schwarzes in der Wohnzimmertür. Ich ging darauf zu und als ich es erreichte, hörte ich ein leises Knurren, dann war ich wach. Ein anderes Mal war ich in der Gewalt irgendwelcher Mächte, die mich zwangen, draußen in den Wolken zu stehen. Dann sah ich irgendwelche roten Gerinnsel, vermutlich lag mein Arm auf meinen Augen. Zur Ruhe kam ich gestern nicht mehr. –
Freitag, 1. Juli 2011
1992 - III
Das Leben ist wie eine Triebfeder, die sich bis zum Ende immer selbst neue Energie gibt. –
Donnerstag, 30. Juni 2011
1992 - II
Österreich hatte uns bereits auf der Anreise gegrüßt. Wegen Lawinengefahr war die Zufahrt durch das Lechtal an einer Stelle gesperrt. Die Umleitung war nicht genau ausgeschildert, sodass wir unser Auto durch Schlammberge und vereist schneematschige Stellen eines kleinen Wegs fuhren, wo es einmal aufsetzte. Als wir dann in der Ortschaft wieder auf die Hauptstraße fahren wollten, versperrte uns ein Einheimischer den Weg. Er musste erst aussteigen und uns sagen, dass das alles nicht passiert wäre, wenn wir auf der Hauptstraße geblieben wären. –
Mittwoch, 29. Juni 2011
1992 - I
Am Rasthof Bühleck hinter Kassel meinte einer: "Da kenne ich mich doch usse, Holzminden, der schärfste Strip..“ nachdem vorher ein Mädchen nach dem Weg dorthin gefragt hatte. Ob sie nach Warburg oder Marburg müsse. Das war dann das Ende meiner heimatlichen Gefühle.
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