Mittwoch, 6. November 2013

Ringgeist - Du bist... Deutschland?

Die Kampagne "Du bist Deutschland" verführte mich zur Dichtung am 19.10.2005.

Deutschland, du bist
ein Plakat,
ohne Hintergrund,
bist Asyl für
Ideologien,
ein Friedhof
für nicht gelebte
Theorien.
Deutschland, hinter
dem Plakat
lauert gewiss dein
Plagiat.
Ein Kind, das keine
Suppe mag,
die Hure
moralisierend eher fad,
sozial
verträglich, sicher.

Dienstag, 5. November 2013

Ringgeist - IAA und andere Drogen

Meine Umgebung inspirierte mich am 28.9.2005 zu den folgenden Gedanken. Was damals noch aufregte, ist heute normal. Die Stadt hat mittlerweile Anlaufstellen für die Junkies geschaffen. Sie sind nicht mehr ganz so dominierend im Bild. Aber Grundlegendes hat sich an der Situation nicht geändert.

Zur IAA ergießt sich ein ganz anderer Strom von Menschen in die Bahnhofsnähe Frankfurts. Da wo Rolltreppen vernagelt werden, weil sie sowieso dauernd durch den Dreck kaputt gehen, wo Blut auf Treppenstufen klebt, da laufen sie nun herum mit ihren Hochglanztüten voller Prospekte. Transparente von DaimlerChrysler hängen über den Gleisen. Statussymbole bestimmen unser Leben. Die Blaumänner (Leute vom Sicherheitsdienst) seien alle aus dem Osten, so höre ich von einer Junkiefrau. Die B-Ebene unter dem Bahnhof, die haben sie fest im Griff. die Junkies, Crackraucher und ihre Dealer. Dieses Jahr sei es ganz schlimm gewesen, so berichtet eine Mitarbeiterin der Drogenhilfe, so viele Tote habe sie noch nicht gesehen. Der Stadt wäre es am liebsten, wenn sich die Drogenabhängigen in Luft auflösten, das Geld wird immer knapper und damit alles härter.
Als ob das nicht jeden betrifft. Das neokonservative Gefasel und Gehabe hat doch längt Einzug gehalten in die Firmen. Man arbeitet aber noch dran, versucht ein bisschen teilzuhaben am Luxus dieser Welt.

Sonntag, 3. November 2013

Ringgeist - MyFunnyWays

Den Titel dieses Songs wählte ich auch zum Titel des Blogs, den ich nun entrümpele. Dabei machte ich "Funny Ways" zu MyFunnyWays, was ich aufgrund des Songtextes als absolut passend für mich selbst empfand. Quasi könnte ich den Song zu meiner persönlichen Nationalhymne machen, gäbe es da nicht noch so viele andere..

GENTLE GIANT lyrics - "Funny Ways"

I'm sorry to have been so much of a bore
But in my own funny way I find I learn much more.
I realise what you think from your eyes,
But in your own funny ways I find I learn much more.

My ways are strange
They'll never change
They stay, strange ways

I'm sorry to have been so close from the start,
But for all that I cared we could be miles apart.
I understood that you never would
Understand a way of life that I never could.

My ways are strange
They'll never change
They stay, strange ways

Go your own way or wait for me
Go your own way or wait for me
Go your own way or wait for me
Go your own way or wait for me

And so you see what happened to me
Since the time when I judged my life in nights and days
I realised that my life was lies
So you see what I mean with all my funny ways.
I'm sorry to have been so much of a bore
But in my own funny way I find I learn much more
Funny ways, Funny ways, Funny ways, Funny ways.

(Nicht immer muss man Gesagtem/Gesungenem etwas hinzufügen!)

Samstag, 2. November 2013

Ringgeist - Deutschland braucht den Wechsel?

Ich wurde 50 und Deutschland wählte einen Wechsel der Regierung, der keiner war. Meine Anmerkungen dazu vom 8.9.2005 erreichten immerhin 192 Zugriffe.

Jetzt bergen sie die Leichen. Schön, dass de Journalisten etwas Struktur in die Naturkatastrophe von New Orleans bringen.
Leider werden die Wortleichen nicht geborgen, die unsere Politiker von sich geben.
Da duelliert sich „Besser-Ossi- wir-gewinnen-sowieso“-Angie mit dem gutgläubigen Gerd
(glaubt an Wunder) und die Presse feiert schon, dass sie ohne Stottern durch kommt und auch ausnahmsweise mal richtige Antworten gibt. Nie war es so leicht, Kanzlerin zu werden.
Einfach auf die „Rot-Grün ist fertig“-Sau aufspringen und der Aufschwung fürs Dorf kommt.
Wären bloß nicht so viele Wortleichen, auf die man aufpassen muss. „Sozial ist, was Arbeitsplätze schafft.“ (Lockerung des Kündigungsschutzes für kleine Unternehmen)
„Deutschland braucht den Wechsel.“ (Ein Wechsel ist eine unbedingte Zahlungsanweisung des Gläubigers an den Schuldner.)  Angie (ain’t it time to say good-bye) will ihn unterschreiben. Aber ist Angie’s Bank so vertrauenswürdig? Wo schon die Stones und Queen für ein modernes Image herhalten sollen, da gibt es keine moralischen Werte mehr.
Eins ist sicher, ihr Rocker mit dem hohen „C“: die Sonne geht im Osten auf und sie ist rot.


Freitag, 1. November 2013

Ringgeist - On the fritz!

Am 25.8.2005 schaffte ich es wieder mal, meine Liste der meist gelesenen Beiträge des Blogs zu ergänzen.
212 Zugriffe bedeuteten Platz 7. Der Inhalt hat sich heutzutage eher noch bestätigt. Die Frage ist: wie lange dauert das Ertrinken?

Es klingt nach Marx:
die materiellen Verhältnisse bestimmen das Verhalten der Menschen.
Kurz geschäftsmäßig, passt irgend etwas nicht, bist du weg vom Fenster,
keine Zeit mehr für den Austausch von Höflichkeiten und gar dafür, einen Disput auszuarbeiten. Kein Dank mehr für eine Bemühung, auch wenn sie nicht erfolgreich war. Nehmen, wo es geht und nichts mehr geben.
Klar der Materialismus bestimmt die Menschen allen anderen Beteuerungen zum Trotz, aber wozu ist der Mensch Mensch?
Um nicht wie ein Tier die Beute zu reißen, sondern um nachzudenken darüber, wie alle überleben können. Das war mal Basis seiner Überlegenheit. Diese Gesellschaft ist jedoch mühelos dazu in der Lage, aus Profitgier ethische Grundsätze zu verdrehen, um Armut zu produzieren und dies den Leuten als Freiheit zu verkaufen.
Es ist eine erbärmliche Zeit der Pragmatiker angebrochen, die den Gewinn als Zweck sehen, der durch ihre Mittel geheiligt werden soll.
Der Zynismus ist Prinzip: erkläre einem Ertrinkenden, dass auch er es ins Boot schaffen kann.
Wir erleben den Sturm im Wasserglas: die Fische merken, das Wasser wird weniger und zappeln. Das ist nicht sehr menschlich.

Mittwoch, 30. Oktober 2013

Ringgeist - Was Menschen wirklich interessiert

Das Thema "Draußen" verfolgte mich auch am 14.8.2005 weiter. Die Straße ist aber auch eine gute Schule mit wechselndem Lehrpersonal.

Im Nahverkehr und auf der Straße ist es zu erfahren.
So lässt mich eine Mitfahrerin im Zug zunächst ihr Essen mit riechen und anschließend den Geruch ihrer Handcreme, die sie sorgfältig auf den Händen verreibt.
Dann darf ich ihr bei Ihrem Gespräch lauschen. Sie erzählt ihrem Freund, dass sie anderthalb Überstunden machen musste und am Ende vom Chef fünf  Euro hingelegt bekam.
Sie wisse nicht, ob sie hätte lachen oder weinen sollen. Das sei normalerweise das Trinkgeld für einen Kunden. Das Drama wiederholte sich in ihren Ausschmückungen und dem Ende des Telefonats kam ich nur durch meinem Ausstieg zuvor.
Nächster Zug, neues Telefonat, dieses Mädchen betitelte ihren Freund als Eierkopp und avisierte ihm den Kauf einer neuen, schönen Hose, die sie gesehen habe. Zwischendrin ermahnte sie die zusteigenden Gäste und belehrte, dass man die Tür auch zu machen könne.
Sie (die Fahrgäste) seien wohl in der S-Bahn geboren worden, wo die Tür automatisch zu gehe.
Nachdem ich mein Wissen derart erweitert habe, erfuhr ich nun heute als Fußgänger folgendes: korrekte Tussen gehen nicht gleich mit Einem ins Bett, sie schicken Einen nach hause. Schlampige schlafen gleich mit Einem. Das Weitere wurde nun hinter meinem Rücken lautstark erläutert. Der Redner erklärte, er habe eine Tussie .... und sie habe gesagt, sie wolle aber net ....
Die Ampel wurde nun grün und unsere Wege trennten sich. Leider werde ich nun nie erfahren, ob die Tussie korrekt geblieben oder schlampig geworden ist.

Dienstag, 29. Oktober 2013

Ringgeist - Draußen

Draußen ist es meist kälter als drinnen, aber nicht nur das. Ich gewinne draußen, so auch am 30.7.2005, auch immer wieder neue Erkenntnisse. Diese brachte mit 166 Zugriffen immerhin Platz 21 unter den meist gelesenen Beiträgen. Einfachheit zahlt sich eben aus.

Ein Paar auf Fahrrädern kommt vorbei. Der Mann sagt, das Haus habe aber große Fenster. Die Frau im Wind voraus sagt: ich verstehe nichts! Einer der unzähligen  Kommunikationsversuche zwischen Mann und Frau, in diesem Fall war der Wind am Scheitern schuld.
Ich schaue erst auf den Aufzug der Bauarbeiter am Frankfurter Domturm, hoffe dann auf ein Rendezvous.
Wie immer, entscheiden sich wichtige Dinge im Leben schnell, das Unwichtige lässt auf sich warten und lenkt nur ab.