Samstag, 4. Juni 2022

Respekt

 Aus Respekt vor dem Personal, so heißt es an der Ladentür, solle man einen Mund-/Nasenschutz beim Betreten des Geschäfts tragen. Auf den Websites des Bekleidungsunternehmens, das auch in Lemgo eine Filiale betreibt, ist dazu nichts zu finden. Ob es sich bei dem Hinweis um eine Spezialität hier vor Ort handelt oder um einen Grundsatz in allen Filialen, das ist mir nicht bekannt. Es sagt aber einiges über das Verhältnis des Kunden zum Personal in den Geschäften hierzulande aus. Der Kunde ist hier nicht König, er hat sich anzupassen. Das merkt man schnell, wenn man im Supermarkt zur Hauptstoßzeit vom Personal halbwegs umgerannt wird, da eingeräumt werden muss. Auch das ist hierzulande nicht außerhalb der Geschäftszeit oder zu Zeiten mit schwachem Publikumsverkehr möglich. Und auch zu Corona-Zeiten ist es immer das Personal, das Mindestabstände zum Kunden nicht einhält. Corona ist leider in Deutschland eben immer noch nicht vorbei und es lässt sich trefflich Schindluder damit treiben. So fragten wir bei einem Fahrradhändler nach, ob wir beim Kauf von zwei Fahrrädern einen kleinen Rabatt bekommen könnten. Er antwortete, normalerweise Ja, aber wegen Corona bekäme er kaum noch Fahrräder herein. Dumm nur, dass seine ganze Verkaufshalle voll mit Bikes und Rädern aller Art stand und der Verkäufer, den wir zuerst kontaktierten dies durchaus für möglich hielt. Aber ich denke, andere werden ihren Rabatt bekommen haben, wenn sie Vergleichbares kaufen wollten. Da soll sich doch manches Geschäft nicht wundern, wenn der Onlinehandel boomt. Denn dort gibt es Rabatt für alle oder es gibt keinen.    

Sonntag, 29. Mai 2022

Kolberg in Hinterpommern - weiteres Adressbuch von 1878 erfasst

 Kolberg - Adressbücher 1878, 1909 und 1920

Vor einigen Jahren habe ich für die Pommerndatenbank die beiden Adressbücher von Kolberg aus den Jahren 1909 und 1920 in Excel eingegeben. Ein weiteres Adressbuch, dieses Mal von 1878 habe ich nun in Excel erfasst und den neuen Datenbestand mit dem der bereits erfassten Adressbücher akkumuliert. Somit sind nun die Daten dreier Jahrgänge der Kolberger Adressbücher ab sofort auch auf meinem Blog verfügbar. Einfach den nachstehenden Link 
mit der rechten Maustaste anklicken.

Kolberg - Adressbücher 1878, 1909 und 1920

Die Adressbücher befinden sich auch in der Datenbank des Vereins "Kolberger Lande".  

Dort finden sich Daten zur Orts- und Familienforschung der Stadt Kolberg und des Kreises Kolberg-Körlin. Ein Besuch lohnt sich für alle, die mehr über ihre pommersche Herkunft erfahren möchten.

Für Interessierte besteht die Möglichkeit der Mitarbeit.




Donnerstag, 26. Mai 2022

Padre Mio

 “ Wenn’s donnert im Mai, dann ist der April vorbei.”

Mit dieser (pommerschen?) Weisheit beglückte uns mein Vater so manches Mal. Logisch ist das nicht wirklich, denn wenn es im Mai nicht donnert, ist dann der April nicht vorbei? Aber wen kümmert schon Logik. Der Vatertag ist schließlich nicht nur staatlich anerkannten Vätern zuzuordnen. Obwohl ich also durchaus auch grölend mit einem Bollerwagen voller Bier durch die Gegend laufen könnte, hindert mich meine nicht dafür vorhandene Leidenschaft daran. Aber kommen wir zu den großen Problemen dieser Tage: die Affenpocken. Sie werden nicht durch Körperkontakte mit Affen übertragen, wobei menschlicher Affen davon ausgeschlossen sind, sondern durch eben jene Kontakte von Männern mit Männern. Das Wort “schwul” ist hier zu vermeiden, um eine Stigmatisierung unbedingt nicht vorzunehmen. Schwul muss Mann also sein oder bisexuell, um nicht stigmatisiert zu werden, auch nicht vom Bundeskarl Lauterbach. Also Vorsicht, liebe selbstständige Denker, wenn ihr nicht von den Affenpocken befallen werden könnt, weil ihr “hetero” seid, dann gibt es kein Pardon in Sachen Stigma. Das ist doch mal logisch. 

Donnerstag, 19. Mai 2022

Scharade

Bundeskarl möchte gern wieder unser gutes Steuergeld für Corona-Impfstoffe heraus schmeißen. Die Truppen sind bereits mobilisiert. Man möchte jetzt die über 60-Jährigen zur Impfung zwingen, dann hätte man genügend Abnehmer/-innen. Das Ganze wird ohne mich ablaufen. Denn nach drei Impfungen bin ich derartig dauerallergisch, dass ich es nur mit der ständigen Einnahme von Ceterizin aushalte. Auch mein latenter Fließschnupfen ist zu einem dauerhaften Begleiter geworden. Es liegt doch auf der Hand, dass die regelmäßige Impferei zu Überreaktionen des Immunsystems führen kann, zumal ein Antikörpertest vor der Impfung unterbleibt. Mit Wissenschaft, auf die sich unser Bundeskarl immer beruft, hat das nichts zu tun. 

Samstag, 14. Mai 2022

40

 Vor 40 Jahren befanden wir uns auf dem Weg nach Lemgo, wo wir kirchlich heiraten wollten. Der Tag hatte in Friedrichsdorf am Taunus begonnen, wo wir standesamtlich getraut wurden. Da mein damaliger Freund Jochen mich im Stich ließ, war meine Trauzeugin amtlicherseits gestellt worden, während meine Schwägerin das Amt für meine zukünftige Frau übernahm. Von Anbeginn unserer Ehe blies uns der Gegenwind scharf ins Gesicht. Nach einem gemeinsamen Essen im Darmstädter Hof in Bad Homburg-Gonzenheim fuhren wir zu unserer Wohnung in Friedrichsdorf-Burgholzhausen und packten für Lemgo. Kassel spielte schon da keine Rolle mehr für mich, denn meine Eltern hatten sich von mir abgewandt und würden auch wegen ihrer eigenen Situation nicht zu meiner Hochzeit kommen. Wieder einmal stand ich allein da, denn auch mein jüngerer Bruder, stark gehandicapt von Geburt an, war nicht auf meiner Seite, wie er mir schriftlich mitteilte. Auch im Mehrfamilienhaus in Burgholzhausen hatten wir als einzige Mieter in einer Eigentümergemeinschaft einen schweren Stand. So fiel mir die Fahrt nach Lemgo nicht so schwer. Abends trank ich mehrere Runden Bärenfang mit meinem Schwiegervater, was ihm vor allem an unserem Hochzeitstag noch zu schaffen machen sollte. Schwiegermutter nähte mir meine Anzughose enger. Ich litt immer noch unter den Folgen meines vorjährigen Israel-Aufenthalts.Vermutlich durch Salmonellen verlor ich fast 10 kg Gewicht, die ich nur schwer wieder ansetzte. So endete dieser Tag in unruhiger Erwartung des folgenden im Esszimmer meiner Schwiegereltern, das für unsere Übernachtungen geräumt war. 

40 Jahre, sie waren lang, teilweise schwer und von Unsicherheit begleitet und doch vergingen sie so schnell. Meine Eltern schafften 43 Jahre und 10 Monate, meine Schwiegereltern 44 Jahre. Die 4 vor der 0 flößt schon Respekt ein. Wie lange werden wir noch zusammen sein?

Unsere Hochzeitsbilder stehen fast unbeachtet im Schrank. Als ich sie damals meinen Arbeitskolleginnen zeigte, gab es manches lange Gesicht. Ich war endgültig vom Markt verschwunden.


Dienstag, 3. Mai 2022

Der Perry kommt

 Zum Wohle des ukrainischen Volkes, das müsste nun auf dem Reichstagsgebäude in Berlin stehen. Doch während wir viel für dieses im Krieg stehende Land tun, wird dessen Botschafter, ein gewisser Herr Melnik immer frecher. Leider fehlt uns das Nationalbewusstsein, um den Kerl zur Rechenschaft zu ziehen. Und wie immer zu Zeiten einer SPD-Regierung sind die Medien unerbittlich bemüht, der Regierung bei jeder möglichen Gelegenheit in den Rücken zu fallen. Das ewige Gerede von der Führungsschwäche eines Olaf Scholz nervt zudem. Deutschland braucht ihn wohl, den Führer. Damit haben wir ja glänzende Erfahrungen gemacht. Den guten Führer gibt es aber nur in Romanen. Der heißt Perry Rhodan und wird von mir wie in alten Zeiten verschlungen. Er lebt ewig, jedenfalls in meiner Welt.

Dienstag, 19. April 2022

Schwere Waffen

 Die Buschtrommeln behämmern den Rauschebart unterm Wehrmachtsschnitt,
soviel Männlichkeit wächst da im Gesicht, die Uniform fehlt und der Tritt.
Das Mittelalter grüßt aus der Zeit zurück,
wo Frauen da waren für des Mannes Glück.
Doch hat sich hierzulande viel verändert,
so wird zum Beispiel gern gegendert.
Dem Kerl, dem bleibt das Aussehen nur
über der ganzen weichen Natur.
Was Frauen wollen, das blieb stets gleich,
sie herrschen heimlich in des Mannes Reich.