Zwischen verschiedene mehr oder weniger bekleidete Personen der damaligen Zeit hatte ich plakativ philosophische und poetische Texte geklebt, die so etwas wie Kernsätze meines damaligen Seins waren. Vieles davon gilt für mich auch heute noch.Vor allem Camus kann ich als eine geistige Inspiration weiterhin bezeichnen.
1. Camus zufolge besteht die einzige Möglichkeit, das menschliche Leben mit Sinn zu füllen, darin, die Absurdität und Ergebnislosigkeit der eigenen Anstrengungen zu akzeptieren und zu bejahen. Denn in der Annahme des grausamen Schicksals zeigt sich die wahre Größe des Menschen.
2. Sartre: Der denkende Mensch zermartert ächzend sein Gehirn, er weiß, daß seine Erwägungen immer nur Möglichkeiten und keine Gewißheiten ergeben, daß andere Betrachtungen alles wieder in Frage stellen werden. Er weiß nie, wohin er geht, er ist allem geöffnet und die Welt hält ihn für einen Zauderer. Aber andere Menschen werden von der ewigen Starre der Steine angezogen. Sie wollen wie Felsblöcke und undurchdringlich sein und scheuen jeden Wechsel.
3. Sören Kierkegaard: Das Leben sei eine Maskerade, erklärst Du, und das ist Dir ein unerschöpflicher Stoff zum Vergnügen, und noch ist es niemandem gelungen, Dich zu erkennen, denn jede Offenbarung ist immer eine Täuschung, so nur kannst Du atmen und verhindern, daß die Leute auf Dich eindringen und die Respiration beeinträchtigen. Darin hast Du Deine Tätigkeit, Dein Versteck zu bewahren und das gelingt Dir, denn Deine Maske ist die rätselhafteste von allen, Du bist nämlich nichts und bist immer nur im Verhältnis zu anderen, und was Du bist, bist Du durch dieses Verhältnis.
4. Charles Baudelaire: Der Fremdling